Adventkalender Tag 14

14. Dezember 2020

🎄 1. virtueller Adventkalender der Gruppe 60 🎄 Wir wollen Euch die Zeit bis zum Christkind in diesem speziellen Jahr "online" verkürzen. Viel Spaß beim Entdecken der täglichen Überraschungen. 🎁🎄🧶🕯🥜

🎄 Geschichtliches zum Christbaum 🎄

Der Lichterbaum zum Nikolausfest

Den Christbaum (ein kleines Nadelbäumchen, geschmückt mit Backwerk und Obst, jedoch noch ohne Kerzen), brachte ursprünglich der heilige Nikolaus  (6. Dezember) ins Haus, doch war dies kein genereller Brauch. Bereits in josephinischer Zeit ist von einem "grünen Baum mit brennenden kleinen Kerzchen" die Rede, den der heilige Nikolaus den Kindern brachte.

 

Die Geschichte des Wiener Christbaums

Das katholische Weihnachtsfest bestand im Wesentlichen aus der Christmette. Einen Hinweis auf einen Christbaum enthalten erstmals Polizeiakten, die von einem Weihnachtsbaum bei einem Bankier berichten, dessen Gattin die aus dem Norden kommende Sitte angeblich bereits 1814 in ihrem Salon eingeführt haben soll.

Endgültig dürfte den Christbaum am Weihnachtsabend die Gattin Erzherzog Carls, wohl 1816 nach der Geburt ihrer Tochter in Wien eingeführt haben. Kaiser Franz I., der an der Weihnachtsfeier teilnahm, gab daraufhin den Auftrag, auch in der Hofburg eine kerzengeschmückte Tanne aufzustellen. Adelige Familien folgten daraufhin dem Beispiel des Hofs, doch dauerte es längere Zeit, bis sich der Christbaum in Wien durchsetzte.

Als ein Burgschauspieler 1821 eine Christbescherung mit Christbaum plante, stieß er bei seinen Einkäufen noch auf Unverständnis in der Bevölkerung.

Die älteste Darstellung befindet sich im "Illustrierten Erinnerungsbüchlein für die Wiener Kaufmannsfamilie Carl Baumann, 1820" (Wien Museum) zum Jahr 1820. Helmut Fielhauer wies auf eine Verordnung der niederösterreichischen Regierung vom 1. August 1815 hin, die im Zusammenhang mit Waldschutzbestimmungen auch Weihnachtsbäume erwähnt und bei Missbräuchen mit deren Konfiskation droht.

Allmählich wurde es jedoch in Wien selbstverständlich, am Weihnachtsabend einen Christbaum aufzustellen, doch geschah dies in katholischen Kreisen nur zögernd, weil der Christbaum die Vormachtstellung der Weihnachtskrippe bedrohte. Die religiös-gesellschaftliche Veränderung liegt zweifellos in der Verlagerung der Bescherung (mit Christbaum) vom Nikolaustag auf den Weihnachtsabend.

 

Erster öffentlicher Christbaum

Der erste Christbaum in Währing stand, wie eine Tagebuchnotiz beweist, 1829 in der Villa Friedrichs von Gentz. Im selben Jahr wurden beim Schottentor bereits Bäume zum Verkauf angeboten. 1851 glich, einem zeitgenössischen Bericht zufolge, der Platz AmHof in der Vorweihnachtszeit einem Wald, auch in Mariahilf wurden zahlreiche Bäume zum Kauf angeboten.

Vor dem Rathaus steht seit 1959 alljährlich eine (abwechselnd von den österreichischen Bundesländern oder dem benachbarten Ausland gespendete) etwa 30 Meter hohe Fichte, seit 1975 als Mittelpunkt des größten Wiener Christkindlmarktes. 1986 wurde diese Tradition wegen des "Waldsterbens" unterbrochen.

Der höchste Weihnachtsbaum, der je in Wien ausgestellt wurde, war 39,4 Meter hoch und kam 1971 aus der Steiermark.

 

Ausgediente Christbäume nachhaltig verwertet

Seit mittlerweile 30 Jahren werden in Wien alte Christbäume gesammelt. In all den Jahren wurden mehrere Millionen Christbäume abgegeben. Jedes Jahr gibt es über 500 öffentliche Christbaumsammelstellen in ganz Wien.

Christbäume sollten auf keinen Fall im Hausmüll landen, denn sie haben auch nach den Feiertagen einen besonderen Mehrwert. Sie können zu Hackgut verarbeitet oder in Biomassekraftwerken zu klimaneutraler, sauberer Energie umgewandelt werden! Die daraus gewonnene Energie reicht aus, um einen Monat lang 960 Haushalte mit Strom und 2.200 Haushalte mit Fernwärme zu versorgen.

 

https://www.geschichtewiki.wien.gv.at

@ Gabriele K.